In den letzten Wochen erhielten viele Lichtenberger Mieter ihre Nebenkostenabrechnungen. Neben deutlichen Nachzahlungen wurden auch die Vorauszahlungen drastisch angepasst, häufig um mehrere hundert Euro pro Monat. Und auch die Stromversorger geben ihre gestiegenen Kosten an die Endkunden weiter. Viele Mieterinnen und kleine Gewerbetreibende wissen nicht, woher Sie das Geld für die steigenden Kosten nehmen sollen. Die drei Entlastungspakete der Bundesregierung lindern allenfalls die Symptome eines tieferliegenden Problems. Was können wir kurzfristig tun? Mieter sollten Ihre Nebenkostenabrechnungen durch die kostenlose Mietrechtsberatung der Bezirke prüfen lassen und bei einmaligen hohen Nachforderungen einen ALG-II-Antrag nur für den betreffenden Monat erwägen. Außerdem stehen im Land Berlin 380 Mio. Euro aus dem Härtefallfonds Energie zur Verfügung. Wenn sich finanzielle Problem andeuten, sollten Mieter frühzeitig das Gespräch mit Vermieter und Energieversorger suchen. Hat sich bereits ein Zahlungsverzug ergeben, sollte ggf. eine rechtliche Beratung in Anspruch genommen werden.
Doch auch viele Vereine in Lichtenberg und der Bezirk selbst sind von den steigenden Energiekosten betroffen. Sicher können einige sinnvolle Energiesparmaßnahmen getroffen werden. Doch gerade jetzt, wo sich für viele ein harter Winter andeutet, sollten wir das Gemeinschaftliche und Soziale stärken. Dazu gehört ein winterfester Spiel- und Trainingsbetrieb in unseren Sportstätten genauso wie beheizte und beleuchtete Aufenthaltsorte in unseren öffentlichen Gebäuden und den Räumen der Vereine. Nach zwei harten Corona-Wintern können wir die Menschen nicht sich selbst und der Vereinzelung überlassen. Wir brauchen auch einen Rettungsschirm für das Soziale, damit alle gut über den Winter kommen.