Mit bunten Plakaten und Spruchbändern waren in der letzten Oktoberwoche Mieterinnen der Konrad-Wolf-Straße 62 - 64 vor das Lichtenberger Rathaus gezogen. Nach dem Wegfall der Sozialbindung für ihre Wohnungen drohen durch den Eigentümer, die „TRIGON Immobilien-Verwaltungsgesellschaft mbH“, Mietsteigerungen von bis zu 250 EUR pro Monat (dazu mein Beitrag vom November).
Auf der kleinen Demonstration überreichten Vertreter der Mieterinnen Forderungen und baten um Hilfe der Bezirkspolitik. Mit sichtlicher Verzweiflung und beeindruckender Offenheit berichteten sie den Versammelten eindrücklich von ihrer persönlichen Situation und dem drohenden Schicksal anderer Mieter in den betroffenen Wohnblöcken. Unterstützt wurden die Mieter vom Kiezteam der Kampagne „Deutsche Wohnen und Co. enteignen“. Die zahlreich erschienen Aktivisten betonten in ihren Redebeiträgen, dass gerade das Entfallen der Förderung in den sog. „Sozialwohnungen“ ein gutes Beispiel dafür sei, warum große Wohnungsbestände besser in öffentliche Hand gehören. Bürgermeister Michael Grunst und die Direktabgeordnete Claudia Engelmann (beide DIE LINKE) sicherte ihre Unterstützung zu und kündigte an, sich mit den Beteiligten zu weiteren Gesprächen zu treffen.
In den nächsten Jahren werden überall in Lichtenberg Wohnungen aus der Sozialbindung fallen. Um Verdrängung der Mieter zu verhindern und die soziale Mischung in den Lichtenberger Kiezen zu erhalten, müssen Landesebene und Bezirk kurzfristig gegensteuern. (Beitrag aus infolinks Dezember 2021)
Dazu meine Kleine Anfrage zum Auslaufen der Sozialbindungen in Lichtenberg