"Mieter der Deutschen Wohnen müssen wieder frieren” lauteten auch diesen Winter die Schlagzeilen. Denn der mit etwa 110.000 Wohnungen größte Vermieter Berlins kommt seiner Instandhaltungspflicht oft nicht nach. Stattdessen werden die Wohnungen erst heruntergewirtschaftet und später aufwendig modernisiert. Die Kosten werden dann auf die Mieter umgelegt und die Miete steigt kräftig.
Nun hat Deutschlands größter Wohnungskonzern Vonovia angekündigt, die Deutsche Wohnen zu übernehmen. Dem neuen Immobiliengiganten gehört dann fast jede zehnte Wohnung in Berlin – eine enorme Marktmacht. Nun haben die Konzerne Berlin 20.000 Wohnungen zum Kauf angeboten. Welche Häuser genau betroffen sind, ist noch nicht klar. Es ist aber nicht unwahrscheinlich, dass auch die großen Bestände der Deutschen Wohnen im Nibelungenviertel und Weitlingkiez darunter sind. Hier werden die Konzerne versuchen, unprofitable und insbesondere asbestbelastete Häuser loszuwerden und deren Sanierungskosten auf den Steuerzahler abzuwälzen.
Dennoch reagierte Berlins Bürgermeister Müller (SPD) bereits positiv auf den Deal. Schon in der Vergangenheit hatte auch die SPD in Lichtenberg eine Kooperationsvereinbarung mit der Deutsche Wohnen geschlossen. Verbesserungen für die Mieter blieben dabei aber aus. Die LINKE ist dagegen, milliardenschweren Konzernen sanierungsbedürftige Wohnungen abzukaufen. Wir unterstützen stattdessen das Volksbegehren „Deutsch Wohnen und Co. enteignen“. Große private Wohnungskonzerne müssen gegen eine deutlich geringere Entschädigung vergesellschaftet werden