Die Höfe in der Atzpodienstraße 24-25a und der Gotlindestraße 67 werden von Neubauplänen der Howoge bedroht. Viele Mieter haben sich dagegen zum Protest zusammengefunden. Die Mieter schätzen ihre modern geplanten, sonnigen und luftigen Höfe teils seit Jahrzehnten. Gerade die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig solche Flächen als Freizeit- und Erholungsflächen sind. Dass die Howoge in der Atzpodienstraße schon sehr bald bauen möchte, haben die Mieter erst wenige Tage vor den ersten Baumfällarbeiten erfahren. Eine Kommunikation auf Augenhöhe oder gar eine Beteiligung der eigenen Mieter fand im Vorfeld nicht statt.
Doch auch eine Öffentlichkeitsinformation des zuständigen Stadtrats Kevin Hönicke (SPD) gab es nicht. Der Stadtrat trat in der Folge die Flucht nach vorne an und erklärte sich eilfertig zum ersten Unterstützer des Projekts. Er zeigte sich vom Projekt sogar derart angetan, dass er einem Antrag der Linksfraktion, die Innenhöfe durch einen Bebauungsplan freizuhalten, durch einen eilig bewilligten Bauantrag zuvorkam. Die Inszenierung als durchsetzungsstarker „Macher“ war dem Stadtrat wichtiger als die Mitbestimmungsrechte der Bezirksverordneten zu wahren.
Die Linke wird weiterhin gemeinsamen mit den Mietern um den Erhalt der Höfe kämpfen. Wir bekennen uns zum Wohnungsneubau und übernehmen dafür auch in den Lichtenberger Kiezen Verantwortung. Dennoch dürfen wir deshalb nicht in eine unkritische Befürwortung sämtlicher Neubauprojekte verfallen. Die Linke steht genauso für lebenswerte, grüne Kieze - gerade auch in den Lichtenberger Plattenbaugebieten. Während durch die Bebauung keine nennenswerten Neubaupotentiale gehoben werden, schafft eine solche Nachverdichtung um jeden Preis erhebliche Akzeptanzprobleme in der Bevölkerung.